Sorge und Hoffnung
Es fühlt sich an wie das Murmeltier, das täglich grüßt. Es ist Herbst, es ist grau, es ist kalt. Doch das ist nicht alles. Corona, Corona, Corona. Dabei hatten wir doch alle so große Hoffnung, dass es in diesem Jahr anders sein würde, dass sich das Virus in Schach halten lässt.
Bei der Vorstellung daran, dass ein weiterer Winter voller Einschränkungen auf uns wartet, werde ich gerade oft ziemlich mutlos. Vor allem wegen der Kinder. Sie brauchen doch ihre Freunde, die Schule, eine Struktur. Sie wollen Oma und Opa sehen – und schon wieder frage ich mich, ob wir sie gefährden werden, wenn wir Weihnachten zu ihnen fahren.
Ich merke, wie sich meine Gedanken im Kreis drehen. Und dann bin ich gestern mit den Kindern in den Wald gefahren. Wir haben den Herbst gespürt und gerochen, die kalte Luft eingeatmet, bunte Blätter gesammelt. Als wir nach Hause kamen, wärmten wir uns mit Kakao auf und hörten Musik, legten die Blätter auf ein Tablett und sortierten die schönsten aus, um sie zu pressen. Am Abend riefen wir die Großeltern an.
Als wir schlafen gingen, war ich glücklich. Und ich habe mir geschworen, mir das zu erhalten in den dunklen Tagen, die dann doch bunt sein können. Manchmal denke ich, genau dazu ist die Natur da: Sie gibt uns bunte Blätter, frischen Wind, herrlichen Waldduft. Mann muss sich nur darauf einlassen, ihre Schönheit zu sehen und anzunehmen, was sie zu bieten hat. In jeder Jahreszeit. In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Kraft – und bleibt gesund.